Wissenswertes- Honig
Geschichte- Honig ist ein Teil unserer Kultur
Honig ist seit prähistorischen Zeiten bekannt und beliebt.
So zeigen 9.000 Jahre alte steinzeitliche Höhlenmalereien, dass bereits
Steinzeitmenschen Honig als Nahrungsmittel nutzten.
Um 3.000 v. Chr. galt im Alten Ägypten Honig als „Speise der
Götter“ und als Quelle der Unsterblichkeit. Damals hatte ein Topf Honig
einen Wert vergleichbar dem eines Esels.
Älteste Darstellungen der Hausbienenhaltung mit Honiggewinnung sind auf
ca. 7000 v. Chr. datiert. Auch in Ägypten, auf Kreta, in Persien und
Asien wurden der Honig und die Bienen geschätzt. Der
hochorganisierte Staat sozialer Bienen, zu denen die Honigbiene
gehört, wurde zum Anlass ihrer symbolischen Wertschätzung genommen. Aristoteles machte
die ersten naturwissenschaftlichen Beobachtungen über die Bienenvölker, er sah in ihnen
ein perfekt funktionierendes Staatssystem. Schon in der
Antike wurde Honig als Konservierungsmittel für leicht verderbliche
Speisen eingesetzt.
Der griechische Arzt Hippokrates lehrte um 400 v. Chr.,
dass Honigsalben Fieber senken und Honigwasser die Leistung der
Athleten bei den antiken Olympischen Spielen verbessert. Er gab die Empfehlung, Honig als Heilmittel
zu verwenden.
Honig war bis ins Mittelalter ein konkurrenzloses Süßungsmittel. Er
besitzt eine um 25% höhere Süßkraft als Zucker und war er um ein
vielfaches billiger als Rohrzucker, welcher zu dieser Zeit nur in wohlhabenden Kreisen als Gewürz
und Medikament verwendet wurde.
Erst mit der industriellen Revolution wurde
Zucker sehr billig und der Honig geriet nach und nach immer mehr ins Abseits.
Durch den rasant wachsenden internationalen Handel und einen damit zunehmenden
Honigimport aus Übersee wurde die Situation der bis dahin konkurrenzlosen europäischen Imker
schlagartig verändert. Die in anderen Ländern oft günstigeren klimatischen Bedingungen machten wesentlich höhere Erträge möglich.
Mitte bis Ende des 19. Jh. erreichten Bienenhaltung und produzierte Honigmenge in Deutschland
eine nie wieder erreichte Größe. Der Bienenstock galt als die "Ziege
des kleinen Mannes". Erst in dieser Zeit wurde die Idee geboren, Honig als
Brotaufstrich zu verwenden.
Die Köstlichkeit Honig wird also seit jeher von den Menschen geschätzt
und seit Jahrtausenden als Süßungs-, Heil- und
Pflegemittel genutzt.
Wenn "Milch und Honig" fließen...bedeutet bis in den heutigen Sprachgebrauch Wohlstand und angenehmes Leben.
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Was ist Honig?
Honig ist eine dickflüssige bis feste, teilweise kristallisierte Substanz, die aufgrund ihres hohen Anteils an
Frucht- und Traubenzucker sehr süß schmeckt.
Neben den Zuckerarten (insgesamt 70 % Glucose und Fructose sowie 10 % Saccharose und Maltose)
enthält Honig 15 bis 21 % Wasser sowie Enzyme, Vitamine, Aminosäuren, Pollen, Aromastoffe und Mineralstoffe.
Honig wird von den Honigbienen zur eigenen Nahrungsversorgung aus dem Nektar von Blüten oder Honigtau erzeugt.
Er dient dem Bienenvolk als Futter und Nahrungsreserve für Zeiten mit geringer oder fehlender Tracht, vor allem für den Winter.
Die Inhaltsstoffe des Honigs stammen aus dem Nektar der Blüten, dem tierischen Honigtau und den Stoffen, welche die Bienen
bei der Honigbereitung selbst zusetzen.
Nektar und Honigtau sind die Energielieferanten des Bienenvolkes und bestehen hauptsächlich aus Zuckerarten und Wasser.
Diese Zuckerlösung hat einen hohen Wassergehalt und ist somit schnell verderblich.
Deshalb müssen die Bienen ihren Vorrat an Kohlenhydraten erst konservieren, um ihn sicher für lange Zeiträume zu lagern.
Man kann sich das etwas so vorstellen, wie wenn wir Menschen Gelees oder Marmeladen zubereiten.
Genau so setzen die Bienen Stoffe hinzu und entziehen Wasser.
Drei Dinge passieren bei der Honigbereitung:
1. Die Biene setzt dem Nektar und Honigtau ihren Speichel hinzu: Enyzme.
2. Die Enzyme spalten Zwei- und Dreifachzucker aus Nektar und Honigtau in Einfachzucker.
3. Der Honig wird durch Wasserentzug eingedickt.
Es beginnt bereits beim Sammeln. Die Biene nimmt mit ihrem Rüssel Nektar oder Honigtau auf, gibt aus ihren Speicheldrüsen Enzyme hinzu
und speichert das Gemisch in ihrer Honigblase. Bereits jetzt und während des Fluges beginnt die Spaltung der Mehrfachzucker
in die beiden Einfachzucker, Fruchtzucker und Traubenzucker. Im Volk angekommen übergibt die Sammelbiene den Inhalt ihrer Honigblase
an die Bienen im Stock.
Von den Stockbienen wird der Nektar in einer offenen Wabe ab- und immer wieder umgelagert. Auf diese Weise reift er langsam zum Honig.
Wie lange der Reifeprozess dauert, hängt auch von äußeren Faktoren, wie dem Luftdurchzug und der Temperatur im Stock ab.
Meist ist aber nach zwei bis drei Tagen aus Nektar Honig entstanden.
Der fertige Honig wird ein letztes Mal von den Bienen umgeschichtet und in dafür vorgesehene Lagerzellen gebracht.
Sobald eine Zelle gefüllt ist, wird sie von den Stockbienen mit einem Wachsdeckel luftdicht abgeschlossen.
Der Honig dient dann, sofern er nicht vom Imker entfernt wird, als Wintervorrat für das Bienenvolk.
Die Nektarmenge, die eine Biene bei einem Blütenbesuch aufnehmen kann, ist sehr gering.
Um die nur stecknadelkopfgroße Honigblase zu füllen, muss sie etwa 1.000 Blüten anfliegen, und um einen einzigen Fingerhut
voll mit Nektar in ihrem Stock anzuliefern, muss sie sich 60 mal auf den Weg machen.
Das heißt, für einen Fingerhut, gefüllt mit Nektar, muss eine Biene 60.000 Blüten anfliegen!
Bedenkt man dann noch, dass sie für eine bestimmte Menge Honig die drei- bis fünffache Menge Nektar sammeln muss,
begreift man die wahre Bedeutung des Ausdruckes "bienenfleißig".
Honig besteht zu etwa 80 % aus verschiedenen Zuckern, vorwiegend aus den Einfachzuckern Fruktose (Fruchtzucker) und Glukose (Traubenzucker).
Chemiker unterteilen Zucker in so genannte „einfache“ und „mehrfache“ Zucker.
Mehrfachzucker sind aus mehreren einfachen Zuckern zusammengesetzt.
Honig kann bis zu 30 verschiedene Zucker und Zuckerverbindungen enthalten, die unterschiedlich süß sind.
Die Eigenschaften des Honigs werden von der Zusammensetzung aus Einfach-, Zweifach- und Dreifachzuckern bestimmt.
Welche Zucker vorrangig enthalten sind, hängt von der eingetragenen Tracht ab.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Fruchtzucker (27 bis 44 %), Traubenzucker (22 bis 41 %) und Wasser (ca. 18 %).
Weitere typische Inhaltsstoffe sind Pollen, Enzyme, Aminosäuren, Farb- und Aromastoffe.
In geringen Mengen sind Mineralstoffe und Spurenelemente (z.B. Calcium, Chlor, Kupfer, Magnesium, Kalium, Eisen, Natrium),
Vitamine B1, B2, B3, B5, B6, B8 und B9 sowie antibiotische Wirkstoffe (Inhibine) enthalten.
Wir sehen, das alles ist ein aufwendiger Prozess, dauert mehrere Tage und umfasst viele Arbeitsschritte,
aber das Ergebnis ist es wert:
leckerer Honig!
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allgemeine Fragen zum Honig
Echter Bienenhonig
Direkt vom Imker bezogener Honig ist ein unverfälschtes Naturprodukt, er wird kalt geschleudert,
ist frei von jeglichen Zusätzen und erfüllt die strengen Qualitätsanforderungen des Deutschen Imkerbundes.
Die Qualitätsanforderungen regelt in Deutschland die
Honigverordnung.
Kristallisieren
Honige mit hohem Traubenzuckeranteil kristallieren schneller (d. h. sie werden schneller fest),
als Honige mit höheren Fruchtzuckeranteil.
Dieser natürliche Prozess ist ein wichtiger Hinweis auf die Qualität des Honigs.
Fester Honig ist keineswegs verzuckert.
Stattdessen kann das Ausbleiben der Kristallisation Hinweis auf eine die Inhaltsstoffe schädigende Wärmebehandlung sein.
Honigsorten
Wird Honig als Sortenhonig (z.B. als Kastanien-, Sonnenblumen-, Raps-, oder Lindenhonig) deklariert,
muss er zum überwiegenden Teil aus dem Besuch dieser einen Blütenart entstanden sein.
Honigtausorten sind Tannen- und Waldhonig, Frühjahrsblüten- und Sommerblütenhonig sind Mischhonige.
Honig kann flüssig oder fest (kristallisiert) sein.
Dies hängt vom Verhältnis der beiden Einfachzucker (Fruktose und Glukose) zueinander ab und davon, wie er
weiterverarbeitet und gelagert wird.
Blütenhonige enthalten mehr Glukose als Honigtauhonige.
Ein typischer Blütenhonig ist der Rapshonig.
Da Glukose bereits bei einer Konzentration von 32g auf 100g Honig kristallisiert, findet man ihn ausschließlich in weißer,
cremiger Form im Handel, d. h. er ist auskristallisiert.
Lagerung von Honig
Trotz aller Unterschiede gibt es allgemein zu beachtende Regeln im Umgang mit Honig:
Damit die licht-und wärmeempfindlichen Enzyme und Aromastoffe des Honigs erhalten bleiben ist Honig
gut verschlossen, kühl und dunkel in geruchsneutraler Umgebung zu lagern und
nicht über 40 Grad Celsius zu erwärmen.
Zum Süßen von heißen Speisen erst am Ende der Garzeit zu zugeben.
Bei Erwärmung über 40 °C gehen wichtige Enzyme verloren. In der Mikrowelle sinkt der Enzym-gehalt bereits nach wenigen Sekunden auf Null.
Deshalb Honig nicht beim Kochen zugeben. Kurzzeitiges Erwärmen beim Süßen warmer Getränke ist vertretbar, da das Getränk
im Körper schnell abkühlt.
Bei ordnungsgemäßer Lagerung ist Honig praktisch unbegrenzt haltbar.
Sie können deshalb Honig ruhig auf Vorrat kaufen. Der hohe Zucker- und der geringe Wassergehalt verhindern,
dass sich Bakterien und andere Mikroorganismen (z. B. Hefen) vermehren können.
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